Wie weiter, HAGEN MARKT?

Wer am 28.4. den Livestream des Planungs- und Umweltausschusses verfolgt hat wird wissen, worum es geht. Für diejenigen, die nicht mit dabei waren gibt es folgendes zu berichten.

Der Hagenmarkt ist stadtweit bekannt. Jede*r Braunschweiger*in kennt den Platz. Er ist bedeutender Eingang zur Innenstadt und wird von vielen Verkehrsteilnehmenden gequert: zu Fuß, mit dem Rad, mit der Stadtbahn und dem Auto. Umgestaltet soll er werden – denn die Straßen sind zu breit, es braucht mehr qualitativ hochwertige öffentliche Aufenthalts- und Verweilflächen in der Stadt. Dazu wurde über die letzten Jahre viel verhandelt – es gab einen Beteiligungsprozess, der weit mehr als nur Anliegende ansprach. 

Genau diese Beteiligung, die sicher nicht konfliktfrei war, und der daraus resultierende und von der Politik beschlossene Planungsauftrag wird nun missachtet. Warum das so ist, erschließt sich mir nicht. Auch die Ausarbeitung dieses zentralen Platzes als ‚grüne Lunge‘ ist für mich mehr als fraglich – es geht um 30 Bäume auf einem anteilig kleinen Areal! 

Ja – die Bäume sind wichtig, doch die Überhitzung der Innenstadt braucht größer gedachte Konzepte. 

Ich bin der Meinung, dass wir ohne eine grundlegende Platzplanung hier nicht weiterkommen. Wichtig ist, dass die Rücknahme von Fahrbahnen zur Verbesserung des Rad- und Fußverkehrs und die Beruhigung der Casparistraße vom Rat beschlossen werden und zeitnah mit höchster Priorität umgesetzt werden. 
Dann bleibt die wichtige Aufgabe, den Stadtplatz um den Brunnen neu – und gemäß seinen Funktionen für vielfältige Nutzungen – zu planen. Im Moment wird allerdings ohne fachplanendes Verständnis eine Grüngestaltung um den Brunnen skizziert, die dem Platz und unserer Stadt nicht angemessen ist. Wir brauchen andere, kluge und mutige Ideen. Das schaffen wir mit einem Wettbewerb zwischen Planungsbüros, an dem sich unterschiedliche (gern junge) Büros beteiligen sollen. Ich wäre neugierig auf deren Ergebnisse.