
Ein klimaneutrales Braunschweig bis 2030 ist mehr als wünschenswert. Nur: Ein Ziel zu setzen, reicht nicht! Die Stadt muss endlich anfangen, Vorgaben einzuhalten und ambitionierte Maßnahmen für die zeitnahe Umsetzung zu beschließen. Dann bewegen wir uns in Richtung Klimaneutralität.
Ich gebe ein paar Anregungen:
Der größte CO2-Produzent in Braunschweig bleibt das Heizkraftwerk Mitte, auch wenn das Kohlekraftwerk auf Altholzverbrennung umgestellt wird. 90 % des Energieverbrauchs der Stadt wird hier produziert. Die nächste Aufgabe gemeinsam mit BS|Energy wird sein, die Erdgasnutzung einzustellen. Ein Teil des Gasbedarfs kann zukünftig durch grünen Wasserstoff ersetzt werden. Die Produktion ist bundesweit noch sehr gering. Wir sollten trotzdem nicht länger warten. Zentraler Akteur mit viel Wissen ist BS|Energy. Deshalb müssen wir unseren Konzern mit den Partnern Veolia und Thüga umbauen.
Wenn gebaut werden soll, dann müssen diese Gebäude Nullenergie- oder sogar Plus-Energie-Häuser sein. Diese Vorgabe sollte fest in der Bauleitplanung verankert werden: Bereits in der geplanten Bahnstadt ist das für mich ein gesetzter Standard! Statt eines Gas- und Fernwärmeanschlusses muss der Wärmebedarf vor Ort aus Erdwärme und Solarthermie gedeckt werden. Der dafür benötigte Strom wird vor Ort produziert.
Ich möchte in Zukunft auch Braunschweigs Gewerbeflächen optimal ausnutzen! Der Neubau von Gewerbeimmobilien darf nur dort genehmigt werden, wo ein Betrieb sich nicht auf bereits vorhandenen Flächen ausweiten kann. Die Dachflächen müssen in die Energieproduktion eingebunden (Photovoltaik) oder begrünt werden. Regenwasser muss gesammelt oder vor Ort versickern können.
Ich will Innen- vor Außenentwicklung konsequent umsetzen. Die Ausweisung von Neubaugebieten am Stadtrand soll erst dann möglich sein, wenn wir im bebauten Stadtgebiet Flächen zur Nachverdichtung entwickelt haben. Im Süden und Osten Braunschweigs liegen die fruchtbare Schwarzerden. Sie sind enorm wertvoll und ertragsreich. Wir sollten sehr genau überlegen und gut begründen, warum wir das Land für bauliche Stadtentwicklung nutzen wollen.
Es gibt viel zu tun in Braunschweig – fangen wir an!
Eure Tatjana