Exkursion durch die Bahnstadt

Das ist der Fahrplan für das neue Bahnhofsviertel.

Die Grüne AG Stadtentwicklung lud ein zur Vor-Ort-Begehung des neu geplanten Bahnhofsviertels. Das Konzept umfasst die Umgestaltung vom Berliner Platz vor dem Hauptbahnhof, dem Willy-Brandt-Platz zwischen BraWo-Park und Viewegs Garten sowie der Kurt-Schumacher-Straße.

Eine aufschlussreiche Exkursion. Grundsätzlich positiv ist: Überdimensionierte Fahrbahnen sollen zurückgebaut werden. Auf diesen Flächen können wir neu bauen und Viewegs Garten erweitern. Entlang des Parks soll die Fahrbahn der Kurt-Schumacher-Straße in Richtung Innenstadt aufgelöst werden. Die Straßenbahngleise bleiben und werden zu einer kombinierten Trasse für Bahnen und Busse.

Wir sind auf dem richtigen Weg: Mitten in der Stadt wird nachverdichtet. Das ist sehr viel besser, als am Stadtrand Ackerland und Grünflächen zu opfern. Die Flächen gehören fast alle der Stadt – und sie bestimmt, was hier passieren soll: Wer darf neue Gebäude für Wohnen, Büros oder Kultur bauen? Antworten stehen bislang aus.

Wie viel Bebauung verträgt der neue Raum? Wie hoch sollen mögliche neue Gebäude werden? Was soll in den Gebäuden stattfinden? Welche Standards für Energieversorgung, Energieverbrauch setzen wir? Mir fehlt in der Diskussion: Welche sozialen Einrichtungen gehören ins neue Viertel, damit dort möglichst alle selbstbestimmt leben können? Wir müssen von Anfang an einen Jugendclub, das Nachbarschaftszentrum, Angebote für Familien u.v.m. mitdenken!

Eine gute Nachricht: Viewegs Garten bleibt erhalten. Der Park wird um die Fläche der stillgelegten Fahrbahn der Kurt-Schumacher-Straße erweitert. Eine grüne Oase mitten in Braunschweig!

Ich stehe zu einer Bebauung an der Ecke Kurt-Schumacher-Straße/Ottmerstraße mit einem öffentlichen Gebäude – z.B. der neuen Musikschule. Auch der Platz vor dem Hauptbahnhof darf mit Gebäuden städtebaulich gefasst werden.

Zum Projekt gehört eine gute Bürgerbeteiligung. Die Frage ist: Was soll die Bürgerbeteiligung leisten? Dürfen Bürger*innen etwas entscheiden – wenn ja was? Die Stadt muss erklären, erläutern und transparent informieren. Es gelingt nicht, es allen recht zu machen – aber möglichst alle sollen verstehen, warum welche Entscheidungen getroffen werden.

So wächst die Stadt – mittendrin.

Eure Tatjana