Sportstadt Braunschweig 2030 – meine Vorstellungen

Sport ist mehr als Trainieren und fit halten des eigenen Körpers. Sport beinhaltet viele Themen: Gleichberechtigung, Teilhabe, integrierte Stadtentwicklung und demokratische Willensbildung.
Ganz knapp zusammengefasst geht es – wenn von integrierter Stadtentwicklung gesprochen wird – um eine ortsbezogene zeitgemäße Stadtpolitik.

Zeitgemäß heißt in dem Fall: Gemeinwohlorientierung in allen Bereichen. Es geht um Krisenfestigkeit und Innovationskraft einer Stadt. Im Mittelpunkt der integrierten Stadtentwicklung steht dabei immer die Zivilgesellschaft. Wie können wir Menschen, die in der Stadt leben und arbeiten optimal unterstützen, um ihre Gestaltungs- und Veränderungskraft zu entfalten. Anders gesagt: es geht darum, wie sich unterschiedliche Partner*innen bestmöglich gegenseitig vernetzen und miteinander arbeiten können. Wichtig ist mir, dass nicht immer nur einzelne Plätze oder Stadtbereiche betrachtet werden, sondern immer die Quartiere in Relation zur Gesamtstadt und zur weiteren Stadtregion.

Deshalb verstehe ich den Sport nicht als „Extra“, sondern als gleichberechtigten Beitrag mit Infrastruktur, Mobilität, Engagement, Sozialem, Bildung und der Stadtplanung selbst. Als Leitbild steht hier meine Ambition, dass Sport in allen seinen Facetten – ob als Vereinssport oder individuell ausgeführt – angemessene Räume hat.


Zukunft 2030: Kooperation zwischen Sportvereinen, Kitas und Schulen fördern

Der Stadtsportbund etabliert sich bis 2030 zur Schnittstelle zwischen Stadt und Zivilgesellschaft, um Kooperationen zwischen Kitas, Schulen und Sportvereinen herzustellen. Damit können den Sportvereinen neue Mitglieder vermittelt werden. Gleichzeitig wird das Nachmittagsangebot in der Betreuung verbessert.

In den Schulen und Kitas werden die Vereine eine größere Rolle spielen. Das bedeutet zugleich, dass die Jugendarbeit ausgebaut ist. Möglich wird dies u.a. durch die bessere Integration von Studierenden, die über kooperative Programme, Praktika u. v. m. die Betreuung gewährleisten. Auch der Stadtsportbund leistet über die zentrale Sammlung von Wünschen der Kitas und Schulen hilfreiche Unterstützung für die Ausrichtung der Angebote der Sportvereine.


Ziel 2030: Jung und Alt in Bewegung halten

Attraktive und kostengünstige Angebote und gute Infrastrukturen in Braunschweig halten Jung und Alt in Bewegung. Mit Stadtteilaktionen – z.B. „Tag der Bewegung“ oder „Kinderolympiaden“ – werden die Angebote regelmäßig beworben.

Sportstätten sind gut per Fahrrad und ÖPNV erreichbar, Wege gut beleuchtet, Räumlichkeiten saniert und weitgehend barrierefrei. Zur Barrierefreiheit hat Braunschweig einen großen Sprung in 2023 gemacht, als die Stadt Host Town der Special Olympics war.

Ein weiteres Schwimmbad im Westen der Stadt wurde vor ein paar Jahren fertiggestellt. Damit gibt es ein Vier-Standorte-Konzept. Kitas und Schulen können die Schwimmbäder somit in verhältnismäßigen Zeiträumen erreichen.


Sportvereine: Orte der sozialen Teilhabe und demokratischen Willensbildung

Sportvereine geben sich Strukturen. Hier lernen Menschen Verantwortung zu übernehmen: als Trainerin, Vorstandsmitglieder, Kassenwärterinn, helfende Hand bei Aktionen und Veranstaltungen, Konfliktlots*in und vielem mehr. Damit tragen Vereine zum Lernen demokratischer Grundregeln und dem Aushandeln von Kompromissen bei.

Sportvereine müssen auf aktuelle Themen reagieren. Dazu gehört z.B. Kinderschutzkonzepte zu etablieren, Strategien zur Akzeptanz kultureller Vielfalt zu haben, Inklusion und Integration zu leben. Das wird in den Förderbedingungen verlangt und von den Sportvereinen selbstverständlich gelebt.

Kleinere Vereine können sich zu Verwaltungsgemeinschaften zusammenschließen. Damit bleibt ihre Eigenständigkeit erhalten, verwaltungstechnische Aufgaben wie die Haushaltsführung werden mit anderen Verbänden gebündelt.


Gleichberechtigte Teilhabe ist Schlüssel zum Erfolg

Gleichberechtigte Teilhabe in der Stadt sowie am Gestalten von Stadt gehören für mich zu einem selbstbestimmten Leben dazu. Wie stelle ich mir somit Braunschweig als Sportstadt im Jahr 2030 vor?

Inklusiv, mit Angeboten in allen Stadtteilen. Sport hat eine zentrale Bedeutung für das Gemeinwohl und ist ein bedeutender Baustein für gesellschaftliche Integration. Weil die Rolle von Sport so zentral ist, müssen Entscheidungsprozesse transparent sein und ganz viele Menschen einbeziehen.

Dafür setze ich mich als Oberbürgermeisterin für Braunschweig ein.
Eure Tatjana